
Über mich ... und so ...

Hi. Schön, dass du vorbei schaust!
Ich bin Konrad, 23 Jahre alt, Bachelor Absolvent und seit Februar 2022 für 11 Monate im Freiwilligendienst in Kolumbien.
Mit diesem Reiseblog möchte ich euch alle, die es interessiert, auf dem Laufenden halten, was mir in diesem wohl spannendsten Jahr meines Lebens so passieren wird.
Von Organisation, über atemberaubende Natur und kulturellen Highlights bis hin zu herzlichen oder seltsamen sozialen Momenten werde ich versuchen, so gut es geht zu berichten.
Getragen wird die ganze Aktion von der Organisation AFS, wobei ich mich für das weltwärts Programm entschieden habe.
Wie kam es dazu? Und was ist AFS und weltwärts?
All das kannst du hier unten nachlesen.
Warum das ganze?
Bereits während der Schulzeit hatte ich keine konkrete Ahnung, was ich später machen möchte. Meine einzigen Anhaltspunkte waren Mathematik, Naturwissenschaften und das Bedürfnis, auf lange Sicht etwas zum Schutz unseres Planeten beizutragen.
Ich wollte also studieren. Allerdings sollen die mindestens 5 Jahre Studium auch Spaß machen. Mit diesen wenigen Kriterien gestaltete sich die Suche aber als schwierig.
Zum Glück fand ich an der Universität in Magdeburg den Studiengang Mathematik-Ingenieur, welcher rückblickend gut zur Unschärfe meiner Bedürfnisse und Vorlieben passte.
Im Laufe des Studiums existierte somit die Zukunftsfrage zunächst nicht mehr, da sich jede Planung maximal auf die Fächerwahl des nächsten Semesters beschränkte. Die Corona Pandemie mit ihren Lockdown's und der nahende Bachelor Abschluss haben diese Komfortzone allerdings erst schleichend und schließlich schlagartig in der Luft zerrissen.
Wie fühlt man sich also nach ca. einem Jahr häuslicher "Isolation", wenn es einem vorher schon nicht so gut ging? Hinzu kommt, dass ich nach 7 Semestern Studium noch immer keine beruflichen Ziele oder persönliche Perspektive hatte, da mich noch kein Themenbereich wirklich begeisterte?
Naja ...
... orientierungslos
... antriebslos
... mangelnde Begeisterungsfähigkeit
... Sinnlosigkeit
... Gereiztheit
So Zeugs halt. Und was tut man da als reflektierter Mensch? Irgendwie so langsam sein ganzes aktuelles Leben hinterfragen, seine Psyche sortieren, alte Leidenschaften aufgreifen und nach jedem Strohhalm greifen. :D
Ich war also in der ein oder anderen Form im vergangenen Winter resigniert vom Studieren. Ich brauchte eine Pause. Neue Eindrücke, eine neue Orientierung! Ich brauchte einen Tapetenwechsel.
Und was macht ein junger Mensch in so einer Situation?
Richtig!
... Erstmal reisen ...
Mensch. Das ist ja eine ganze neue Idee. :D
Nun ja, ganz so einfach war das dann doch nicht.
Ein Auslandssemester wollte ich später sowieso noch machen. Doch dafür muss man ja aber weiter studieren. Die Inspiration kam schließlich in fast jeder Hinsicht von "Es ist Okay" von Angela Doe. Also, erst einmal Reisen nach einem orientierungslosen Studium. Hilft leider meist nur kurzfristig. Zudem kam das für mich nicht wirklich in Frage, da es finanziell und organisatorisch doch meist sehr aufwändig ist, ich keinen Reisepartner hatte und es mir allein doch zu beängstigend war.
Also habe ich mit diesem Spross in meinen Gedanken weiter gelesen, bis ich auf ein Kapitel stieß, dass einen alten und doch auch neuen Nerv traf. MEHRWERT. Ich möchte was hinterlassen. Ich möchte was zum Naturschutz beitragen. Ich möchte anderen Menschen helfen.
Und so wurde die Idee für einen Freiwilligendienst geboren. Die für mich beste Kombi aus Mehrwert, Reisen und Sicherheit.
PS: Das Auslandssemester ist nicht vom Tisch. Das möchte ich immer noch machen. Da es allerdings Teil des Studiums ist, wird dass dann vermutlich erst nach Kolumbien, wenn ich im Master bin, an der Reihe sein.
Du denkst dir:
" Boar, voll cool, dass du sowas machst Konrad." ?
Du fragst dich, wie du mir privat oder als Unternehmen bei diesem Ziel helfen und mich unterstützen kannst ?
Alle wichtigen Details findest du auf der nächsten Seite.
Ein Freiwilligendienst also?
Bei der Recherche nach Freiwilligendiensten findet man im Internet viel. Sehr viel. Erschlagend viel. Ein Projekt ist schöner als das nächste.
Dann das ABER: Die meisten Projekte kosten i.d.R. bereits für 3 Monate über 6.000€. Untragbar für einen Studenten. Um ehrlich zu sein, haben mich diese Summen auch etwas verstört, da ich ja bei einem Freiwilligendienst eh schon vor Ort kostenlos arbeiten werde?!
Zum Glück habe ich recht schnell herausgefunden, dass es auch staatlich finanzierte Programme gibt. So zum Beispiel den IJFD oder weltwärts. Beiden werden von verschiedenen Ministerien getragen und unterscheiden sich hauptsächlich durch die Finanzierung.
WARTE. GELD? Ja.. da steckt tatsächlich auch etwas Geld dahinter. Mehr dazu auf der Seite hier: finanzieller Hintergrund. Ich habe mich schließlich für weltwärts entschieden, da die Selbstbeteiligung der Teilnehmer geringer ist.
Auf der zugehörigen Internetseite habe ich nun also nach Projekten gesucht. Umwelt wollte ich machen. Das wusste ich. Evtl. auch ein Projekt mit Handwerk oder Technik. Französischsprachig sollte das Land gern sein, da ich wegen des Auslandssemesters eh gerade dabei war, diese Sprache zu lernen. Ein Jahr vor Ort wäre perfekt, um diese Sprache zu perfektionieren.
AAHHHHH...
Ja jetzt ergibt das mit der Hilfe schon langsam ein bisschen mehr Sinn oder? :D
Wo du mehr Infos dazu findest, weißt du ja mittlerweile schon. ;-)
Hier unten kommt jetzt noch etwas mehr allgemeiner Kontext

Warum Kolumbien?
Durch die Schule und die Vorbereitung für das Auslandssemester konnte ich also schon Französisch. Dann wäre ja das sinnvollste, in ein französischsprachiges Land zu reisen, um diese Sprache anschließend super zu beherrschen. Schade nur, dass es über weltwärts ohne hin nur wenig französischsprachige Länder gibt, welche darüber hinaus nur sehr wenige Umweltprojekte haben.
Da man sich bei dieser Art Freiwilligendienst zumeist nur auf ein Land und Projektarten bewirbt und meist nicht auf ein Projekt, musste ich also umdisponieren.
"Welche Region auf der Welt interessiert mich?"
- Eigentlich fast alles. Südamerika ist sehr cool. Südostasien aber auch. -
"Welche Sprache würde ich gern lernen, die mir auch später was bringen könnte?"
- Nach Englisch und Französisch kommt als nächsten eigentlich erst einmal
nur Spanisch. -
Südamerika sollte es also werden. Sehr cool!
Nach ein paar Telefonaten stand für ich schließlich primär Costa Rica und Kolumbien zur Auswahl.
Da die Länderwahl in Südamerika viele Backpacker beschäftigt, konnte ich sogar einigermaßen gut dazu recherchieren. Meine Entscheidungspunkte waren schließlich die folgenden:
Kolumbien ist deutlich großer als Costa Rica mit einer noch großen Diversität in seiner Landschaft.
Costa Rica kann man schon zu großen Teilen in einem langen Urlaub erkunden. In Kolumbien ist das wohl kaum möglich. Verschiedene Ausflüge sind da also deutlich einfacher, wenn man eh eine längere Zeit dort ist.
Viele Reisende empfehlen zunehmend Kolumbien unter anderem auch wegen seiner überaus freundlichen und einladenden Menschen.
Durch lang anhaltende innerpolitische Konflikte im Land, war Kolumbien lange Zeit vom globalen Tourismus nahezu abgeschnitten. Das hat selbstverständlich auch die Menschen belastet. Mit dem Friedensvertrag von 2016 ging es dann aber so richtig bergauf, weshalb die Einheimischen internationale Besucher weitreichend mit großer Neugier und Herzlichkeit begegnen.
Weiterhin hat Kolumbien deutlich mehr und größere Städte.
Das mag evtl. bei Städten mit mehreren Millionen Einwohnern zunächst eher abschreckend wirken. Da ich aber neben meinem Bedürfnis nach einem Umweltprojekt auch den sozialen Faktor in vollen Zügen aufsaugen wollte, war das kulturelle Angebot im urbanen Raum ein großes Argument. Eine größere Stadt bietet nun mal mehr Möglichkeiten als solche, mit wenigen zehntausend Einwohnern, welche in Costa Rica vorherrschend sind.
Durch seine geografische Nähe zu den USA, seine wunderschöne und abwechslungsreich Natur und pazifistische Mentalität, wurde Costa Rica sehr touristisch, so die Meinung vieler Reisender. Das hat sich natürlich auf das gesellschaftliche Leben und die Preise ausgewirkt. Durch seine Geschichte ist Kolumbien hingegen deutlich ursprünglicher und bietet daher mehr in Sachen Kultur.
Da ich Tanzen liebe, wollte ich dem natürlich in meinem Auslandsjahr auch nach gehen. Etwas lateinamerikanische Tänze kann man bei der Gelegenheit auch mitnehmen, wenn man zufällig mal da ist. Die Berichte, dass Kulombianer.innen Musik und das Tanzen lieben und an fast jeder Straßenecke ausleben, waren bei der Entscheidungsfindung dann das Sahnehäubchen.
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Über weltwärts ...

Weltwärts ist ein entwicklungspolitischer Freiwilligendienst, welcher 2008 vom Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung ins Leben gerufen wurde. Dabei können sich nicht nur Deutsche im Alter von 18 bis 28 in Afrika, Asien, Lateinamerika, Ozeanien oder Osteuropa in einem Projekt engagieren, sondern im Süd-Nord Austausch können ebenso junge Menschen aus diesen Regionen nach Deutschland kommen.
Ein Freiwilligendienst dauert zwischen 6 und 24 Monaten. Im Gastland arbeiten die Freiwilligen in einem lokalen Projekt wobei sie ein soziales und gemeinnütziges Vorhaben unterstützen. Dabei unterstützen sie die Entwicklung in ihrem Gastland ganz direkt, helfen benachteiligten Menschen und übernehmen globale Verantwortung. In diesem Team kommen die Teilnehmer mit den Menschen vor Ort und ihren Geschichten in engen Kontakt, was sonst kaum möglich wäre. So lernen sie vielfältige Perspektiven und Lebensweisen kennen und sammeln dabei wertvolle Erfahrungen für ihre private und berufliche Zukunft.
Ziel dieses Programms ist es also, Menschen weltweit zu verbinden, um mit- und voneinander zu lernen. **
Weltwärts bietet folgende Einsatzmöglichkeiten:
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Bildung
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Umwelt und Landwirtschaft
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Gesundheit
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Handwerk, Technik, Verwaltung
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Kultur und Sport
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Förderung von Kindern und Jugendlichen
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Arbeit mit benachteiligten Menschen
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Menschenrecht und Frieden
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Not- und Übergangshilfe
Für mehr Informationen über das weltwärts Programm, besucht gern dessen Website.

weltwärts Einsatzorte weltweit
© weltwärts.de
Über AFS ...

AFS ist ein gemeinnütziger Verein, welcher 1914 in Paris gegründet wurde und sich für interkulturellen Austausch und Völkerverständigung einsetzt. Heute ist sie eine der weltweit größten Netzwerke von gemeinnützigen Organisationen für Schüleraustausch oder Freiwilligendienst. Dieser findet bereits in rund 60 Ländern statt, wobei der Verein über 40.000 aktive, ehrenamtliche Mitglieder zählt. (Quelle)
Auch in Deutschland hat AFS bereits seit über 70 Jahren einen Sitz und zählt damit hierzulande ebenfalls zu den erfahrensten Austauschorganisationen. (Quelle)
Angesichts zunehmender Globalisierung und Migration wird ein besseres Verständnis unserer Welt und ihrer vielfältigen Kulturen für alle Menschen immer wichtiger. AFS Interkulturelle Begegnungen e.V. fördert im Rahmen ihrer Austauschprogramme und Workshops die Begegnung und bewusste Auseinandersetzung mit Menschen anderer Kulturen sowie Lebenswelten und leistet so einen Beitrag zu weltweiter Völkerverständigung. Mit dem Ziel einer gerechteren und friedvolleren Welt setzt sich AFS also dafür ein, dass seine Teilnehmer lernen, mit einer globalen Perspektive aktiv Verantwortung für sich und in ihrem Umfeld zu übernehmen. Sie lernen darüber hinaus im Gastland noch ganz nebenbei eine neue Sprache und die Fähigkeit, souverän mit unbekannten Situationen umzugehen.
Das Ganze geschieht zu jeder Zeit unter den Grundwerten: der Würde, der Achtung von Unterschieden, der Harmonie, des Einfühlungsvermögens und der Toleranz. *
Für mehr Informationen über Kooperationen, Auszeichnungen, die Mission von AFS und weiteren Vereinsstrukturen schau gern auf Ihrer Internetseite vorbei.
Alternativ können die wichtigsten Informationen auch im AFS Flyer nachgelesen werden.
* Die hier zusammengefassten Informationen und Aussagen wurden nach bestem Wissen von einer Handreichung Seitens AFS und ihrer eigenen Internetseite bzw. der Internetseite von weltwärts zusammengestellt. Es handelt sich weder um meine eigene geistige Leistung noch um meine eigene Meinung. Es wurden lediglich Informationen und Aussagen zusammengefasst und paraphrasiert, um nach bestem Wissen, eigenem Ermessen und ohne Absicht einer Schädigung derer, die Organisation bzw. das Programm kurz zu beschreiben. Ich übernehme keine Haftung für die Aktualität und Richtigkeit der Informationen. Stand: 25.09.2021