Was noch so vor Ausreise geschah ...
- Konrad
- 21. Feb. 2022
- 12 Min. Lesezeit
Was lief so im Herbst und Winter? Was mache ich in der Vorbereitungszeit?
... noch eine timeline ...

Ganz allgemein kann ich sagen, dass ich Anfang Oktober mit meiner Bachlorarbeit angefangen habe. Mit dem Ausreisedatum im Hinterkopf war das dann natürlich ein Fulltime Job. Parallel kam dann auch noch das Spanisch lernen dazu.
Ach ja. Da war ja noch was anderes. Der Spendenkreis. Yeah. Aber was muss das muss.
I.A. muss ich jetzt sagen, das Wort, was die Monate vor Ausreise am besten beschreibt ist STRESS. Bachelor-Arbeit, Impfungen, Spenden sammeln, Seminare, allgem. Einkäufe für Kolumbien, Spanisch lernen, aus meiner Wohnung ausziehen...
Das war schon ganz schön viel. Vor allem der Januar und Februar waren hart. 4 Wochen vor ausreise schon kaum noch Zeit zum Schlafen gehabt. Von Entspannungszeit mal ganz abgesehen. Aber Freunde treffen etc. muss zwischen durch hat auch noch sein.
Aber ... ich habe es geschafft. Die 4 Tage vor Ausreise zwar kurz vor einem stressbedingten Nervenzusammenbruch...
Nicht unbedingt die beste Voraussetzung für den Aufbruch in eine fremde Welt...
Aber heyy. Geschafft. :D
Was geschah so alles?
AFS und Auswanderung
01.10.
Habe meinen Reisepass in beim Amt abgeholt.
WICHITG: AFS braucht diesen rechtzeitig für die weitere Bearbeitung.
18.10.
Anmeldung zu den Vorbereitungsseminaren beginnt. Auch wenn die einzelnen Termine gewissen Ländern zugeordnet sind, kann man sich die Termine trotzdem individuell aussuchen. Später mehr dazu.
22.10.
Fette Aufklärungs- & Infomail. Paar Infos zum weiteren Ablauf, Möglichkeiten und Angeboten. Habe ich mir glaube nie durchgelesen. Das meiste davon habe ich mir schon beim Erstellen der Internetseite angelesen. :D
Vorher hatte ich schon einmal mit AFS telefoniert bzgl. der Länderauswahl und was so meine Präferenzen sind. Dadurch kam schon eine erste Vorauswahl. Ich habe aber vermerkt, dass ich gern noch ein Gespräch hätte.
11.11.
Viele Unterlagen zu unseren Versicherungen vor Ort.
17.11.
Mein Projekt. OMG. o_o
Es sei erwähnt, dass ich es verhältnismäßig zeitig erfahren habe. Es kam auch überraschend. Dabei muss ich gestehen, dass ich es gar nicht gleich sehen wollte. Ich hatte mir so antrainiert, nicht über das Jahr nachzudenken, dass ich es eigentlich gar nicht so genau wissen wollte. Vielleicht gefällt es mir ja gar nicht oder ich habe dann zu große Erwartungen... Aber die Neugier hat dann doch gesiegt. Und der erste Eindruck war etwas verschwommen. Begeisterung. Aber ich konnte es auf Anhieb auch nicht ganz einschätzen. Und dann der Schock. Ich bin im Projekt untergebracht. (Auch der Grund, weshalb ich es so zeitig erfahren habe) Keine Gastfamilie und ich bin der einzige Freiwillige vor Ort. Puh. Harter Stoff. Aber keine Panik. Erstmal nochmal nachfragen, bisschen informieren und dann schauen. Das Recherchieren hat tatsächlich die Begeisterung über das Projekt selbst durch die Decke gehen lassen. Das Mit der Unterbringung habe ich ehrlich gesagt dann auch erstmal ignoriert und ausgeblendet. Durch die Rückfrage kam dann aber ein Dialog mit AFS zustande und sie waren echt sehr bemüht, sich um meine Bedenken zu kümmern und mir auch entgegen zu kommen. Aktuell arbeiten wir an einem Kompromiss: einer Wochenendfamilie. Da gäbe es wohl schon Ideen in Kolumbien. Etwas Konkretes hat sich aber leider noch nicht ergeben.
Etwas zum Projekt selbst habt ihr ja schon in der Kurzfassung gelesen. Ich habe mich nun dazu entschieden, dass ich einen längeren Beitrag dazu erst schreiben werde, wenn ich wirklich vor Ort bin und nicht nur gefährliches Internet-Halbwissen habe. :p
26.11.
Auf Grund der aktuellen Corona Lage werden die Seminare auf 2G+ umgestellt. Dahingehend wird den Freiwilligen auch angeboten, Online Seminare zu besuchen, um niemanden zur in dieser Situation zu etwas zu zwingen. Meine Seminare liegen übrigens beide im Januar.
16.12.
Erstes Zoom Meeting für Kolumbien. Leicht aufgeregt. Aber ohne Grund. Das Meeting bestand aus unseren Betreuerin und allen Kolumbianer.innen. Wir haben uns etwas kennen gelernt und in 2h gemeinsam wesentliche Infos zum weiteren Ablauf in der Vorbereitung & Gastland besprochen.
Manches war schon bekannt. Anderes war neu und interessant - bspw. bzgl. des Visums. Das Visum für Kolumbien gilt 12 Monate ab Ausstellung. Daher sollten wir es erst kurz vor Anreise beantragen, damit wir am Ende evtl. noch etwas Zeit im Land zum Reisen etc. haben. Den Rückflug können wir in diesem Zeitraum auch entsprechend variabel verschieben. Gut zu wissen und auch echt ganz nice.
Für Kolumbien sind wir 8 Freiwillige. Bis auf Bene, der schon gearbeitet hat, bin ich der Älteste. Bei zwei habe ich raus gehört, dass sie schon mit dem Studium begonnen haben. Der Rest kommt gerade von der Schule. Der Altersschnitt hat mich zunächst etwas erschreckt aber das sollte sich bald legen. (zum Positiven) War i.A. ein sehr geiles Meeting und ich war danach richtig hyped. Ich hatte vermutlich das erste Mal schon so richtig starke Vorfreude. Tolles Gefühl!
16.12.
Benachrichtigung, dass ab jetzt die Einzahlung der Spenden möglich ist.
22.12.
Mein Termin für die G35 Untersuchung.
Für einige Länder ist im weltwärts Programm eine sog. G35, auch Tropentauglichkeits - Untersuchung Pflicht. Diese kostet im Schnitt zwischen 200 und 250 Euro, was von AFS übernommen wird. Hier musst du aber in Vorkasse gehen. Diese Untersuchung ist grundlegend eine Arbeitsuntersuchung und wird daher bei den meisten Betriebsärzten gemacht, oder bei spezialisierten Ärzten.
2022
05.01.
Visums Unterlagen
05.01. -09.01.
Erstes Vorbereitungsseminar
Kurzfassung von ereignisreichen 3,5 Tagen:
Dank Corona waren wir nur eine kleine Gruppe. Normalerweise haben die Seminargruppen im Schnitt 30 Teilnehmer, was mMn viiieeel zu viel ist. Wir waren zum Glück bloß zu 8. Dabei waren 4 Mexikanerinnen, welche 1 Woche vor uns ausreisten, 5 Kolumbianer*innen, sowie 2 aus Panama und Indien, welche einen anderen Termin gebucht hatten. Zus. noch 4 Teamer.
Wie kann man sich so ein Seminar vorstellen?
Man ist in einer JHB untergebracht und hat "Unterrichtseinheiten" in den dortigen Seminarräumen. In unterschiedlichen Einheiten wird in der ersten Woche z.B. über verschiedene Kommunikationstheorien und -modelle, Kulturbegriffe & -verständnis, Diskriminierung, Rassismus, Wahrnehmungsmethoden, gewaltfreie Kommunikation und über weltweite Machtverhältnisse geredet.
Dabei handelt es sich aber nicht um Unterricht wie in der Schule oder Uni. Viel mehr sind die Inhalte auf viel Interaktion und Diskussion ausgelegt. je nach Gruppe kann es dann sogar passieren, dass die Teamer nur wenige Input geben müssen und die Teilnehmer dann selbstständig die Gespräche weiterführen und entwickeln.
Ich hatte wirklich riesiges Glück und unglaublich tiefgreifende und inspirierende Diskussionen. Danke euch allen dafür nochmal!
Zwischen den Einheiten gibt es immer wieder Pausen, wirklich genug Snacks und immer wieder "Energizer". Dabei handelt sich im Endeffekt einfach um Übungen, bei denen man sich etwas bewegt und den Kopf wieder frei und wach bekommt. Am Anfang kann das vielleicht etwas unangenehm sein, aber am Ende macht es echt immer Spaß und auch wach. Zudem wird dadurch der Gruppen Zusammenhalt gestärkt.
Insgesamt war meine Gruppe echt super. In der ersten Wochen haben wir super viel zusammen gemacht, waren oft draußen Spazieren, haben abends etwas gespielt und immer gemeinsam gegessen. Socializen war auf jeden Fall gut am Start. Jeder wollte natürlich Anschluss und sich geborgen fühlen. Ergebnis? Am letzten Abend war unser allgemeines Gefühl: Wir sind schon die ganze Oberstufe eine Gang gewesen und das ist unsere eigene Abschlussparty am Ende der Schule. So viel Liebe und Gemeinschaftsgefühl.
Viel mehr möchte ich an der Stelle nicht über die Seminare verraten. Lass dich überraschen, wenn du selbst welche haben wirst.
12.01.
Returnee-Talk
Wir hatten ein Zoom Meeting mit einer Frau, die vor einigen Jahren in Kolumbien war. Dabei hat Sie uns grob erzählt, wie ihr Jahr so war. Zu viel Persönliches hat sie aber nicht erzählt. Bewusst. Das ist auch in den Seminaren so. Erfahrungen sind immer super individuell, abhängig von Ort, Projekt, Familie und Freunden. Pauschalisierungen und etwaige Aussagen gibt es daher generell nicht bzw. werden vermieden. Weiter haben wir dann noch über Sachen wie Kleidung, Gepäck, etc. geredet. War ganz interessant, da es hier aus Deutschland doch alles echt schwer einzuschätzen ist.
18.01.
Flugunterlagen sind angekommen.
19.01. -24.01.
Zweites Vorbereitungsseminar
Kurzfassung von ereignisreichen, aber anderen 4,5 Tagen:
Nun waren wir nur noch zu 8. Die beiden zusätzlichen Teilnehmer haben nun gewechselt und ein Kolumbianer ist Corona-bedingt zu Hause geblieben. Wenn wir in der ersten Woche schon oft auf jemanden gewartet haben, weil wir das Gefühl hatten, noch zu wenige zu sein, wurde das Gefühl nun nur noch verstärkt. :D
Was waren die Themen? Deutlich spezifischer. Bzgl. uns selbst und Entwicklungszusammenarbeit. Wir haben z.B. über Erwartungen von uns/Projekt/Gastfamilie geredet, Umgang mit Fotos und Social-Media im Zusammenhang mit unserem Aufenthalt, Eurozentrismus, Sexualität geredet.
In Verbindung mit der ersten Woche muss ich ganz klar sagen: Das sind alles Themen, die nicht nur in Vorbereitung auf ein Auslandsjahr besprochen werden sollten. M.M.n. sollte das zumindest in Form einer Projekt Woche in der Oberstufe der Schule Pflicht sein. Natürlich wird dort nicht jeder zuhören. Aber der Input wäre da. Und dieser Input ist in einer modernen Welt einfach angebracht und notwendig!
Warum anders? Da wir uns nun alle schon recht gut kannten, war der Drang zum Socializen nicht mehr so stark. Und auch durch die noch kleinere Gruppe war alles viel entspannter. Jeder hat sich mehr Zeit für sich selbst zum Regenerieren in dieser unglaublich stressigen Zeit genommen.
Darüber hinaus, bezog sich viel Inhalt der Woche auch auf unsere spezifische emotionale Vorbereitung.
Alles in Allem bin ich unglaublich dankbar für die beiden Seminare und die tollen Menschen, die ich dort kennenlernen dufte.
25.01.
Zoom Termin mit AFS Kolumbien
Wir hatten ein Gespräch mit unseren deutschen Betreuerin und zwei Mitarbeitern von AFS Kolumbien, wobei wir über ein paar Details der Anreise und den ersten Tagen gesprochen haben.
Das ist aber tatsächlich von den Ländern abhängig. Die Mexikanerinnen hatten tatsächlich dabei schon im Voraus Gespräche mit ihren Projekten.
28.01.
Visum - Termin im Berliner Konsulat
Wie lief das alles ab. Nachdem es mit der Internetseite der kolumbianischen Botschaft ein paar Probleme gab, habe ich den Antrag am 17.01. abgeschickt. Bearbeitungsgebühren von 40€. Eine Rückmeldung für fehlende Dokumente kam am 24.01. Anschließend habe ich die Zahlungsaufforderung von 131€ und einen Termin für den 28.01. in Berlin erhalten. Alle Visumskosten inkl. Anreise zum Konsulat muss der Teilnehmer selbst tragen.
wenige Tage vor Ausreise
kamen dann noch Informationen zum Arrival-Camp in Kolumbien, Sprach Einstufungstest, Erinnerungen zur Eintragung in das Elefant System des Auswärtigen Amtes, über Flug- & Reiseregularien informieren und die Registrierung bei der kolumbianischen Einwanderungsbehörde, etc. ...

Impfungen
Die Impfungen sind ein Thema, das einiges erfordert. Vor allem Geld und Planung.
Für die notwendigen Impfungen in Südamerika kommen gut mal ca. 600€ zusammen. Hier muss man wieder in Vorkasse gehen. Zunächst muss man die Krankenkasse um Erstattung bitten. Den Rest übernimmt AFS am Ende. Bei mir hat zum Glück die TK schon viel übernommen, wodurch meine Vorleistung bis zur Auszahlung von AFS überschaubar war.
Weiterhin muss man mit seinem Hausarzt gut planen, weil man mit den Impfungen rechtzeitig fertig sein muss, allerdings am besten auch nicht allzu zeitig vor Ausreise. Weiterhin dauern die vielen Impfungen ja auch eine Weile. Evtl. muss man auch noch Standartimpfungen Auffrischen. Insgesamt hatte ich dann zus. zu allem anderen noch von Anfang November bis Mitte Dezember meist zwei Impfungen pro Woche. Im Januar dann nochmal den Rest. Nicht alle sind Pflicht. Aber dein Hausarzt empfiehlt evtl. noch ein paar zusätzliche, wie meiner.
Was war das so z.B.?
Gelbfieber
Meningokokken B und ACWY
Tollwut
Typhus
Cholera
3. Covid Impfung
Zum Glück kann ich sagen, dass ich die ganze Zeit, bis auf u.A. starke Schmerzen im Arm, keinerlei Nebenwirkungen hatte. *freu*

Spendenkreis
Uff. Schwieriges Thema. Das hat echt viel Zeit und Nerven gekostet.
Was habe ich so alles gemacht? (in der Reihenfolge)
diese Internetseite. (wie du sehen kannst) Die habe ich an nahe Verwandte, Arbeitskollegen, Freunde meiner Eltern etc. weitergeleitet
Eine Email-Kampagne. --> Spoiler: totaler Reinfall. Kurz vor meiner Radreise nach Paris, kam mir die Idee, dass ich ja eine Art Spendenlauf nur mit dem Fahrrad machen kann. Bietet sich ja an, wenn man eh 1000km fährt. Das ist mir aber zu spät eingefallen. Den Versuch wollte ich dann aber nochmal starten und wollte damit dann Firmen etc ansprechen. Also habe ich über Sendinblue (keine Werbung) Kampagnen aufgesetzt. Ich und meine liebenswerten Freunde haben tagelang Texte formuliert und Spendenemails strukturiert. Dafür musste ich natürlich noch Kontakte raussuchen. Insgesamt habe ich 170 Kontakte ausgesucht von Fahrradherstellern, Fahrradläden, Reisebüros, mir bekannten Vereinen, der Uni, allgemein größeren Firmen in Magdeburg und Chemnitz. Insgesamt umfasste das, parallel zu meiner BA, noch einmal bestimmt 3 Wochen Arbeit. OUTPUT? nur 31 registrierte Öffnungen, 3 Klicks auf meine Internetseite, 2 Antworten (von Fahrradherstellern, die leider ihr Spendenkontingent für das Jahr schon verbraucht hatten). MAU. Viel Arbeit für kein Ergebnis. Nicht zu empfehlen!
Stiftungen: nach dem Gespräch mit einem "Förderungs- & Stiftungsexperten" aus Magdeburg, habe ich mich auf die Suche nach Bürgerstiftungen und Fördervereinen gemacht. Allzu viele habe ich nicht gefunden. Da ich aus den Fehlern der Kampagne gelernt hatte und einfach keinen Bock mehr hatte, habe ich nun einfach direkt überall angerufen. Dabei wurde mir immer, entweder direkt am Telefon oder auf eine spätere Email hin, mitgeteilt, dass die Spenden für Privatpersonen und/oder die Finanzierung von unmittelbaren Reise-/Organisationskosten nicht in den Zuwendungsbereich fallen.
Familie: nachdem ich dann auch schon mein Projekt hatte und mir gesagt wurde, dass die Texte auf meiner Seite hier viel zu lang waren, habe ich meine Internetseite überarbeitet und dann meine Familie mit einer Memo in der Familiengruppe angesprochen. Persönlich war leider nicht möglich, da das Familientreffen Corona-bedingt leider ausfiel.
Freunde: in dem Alter? Schwierig! vor allem für mich, der generell ein Problem damit hat, nach Geld zu fragen und ein tiefsitzendes Problem mit Zurückweisung hat. Das Hat mich echt lange beschäftigt und auch fertig gemacht. Schließlich habe ich dann einfach eine "Rundnachricht" geschrieben und allen auf Signal/Telegram/Whatsapp geschickt. So musste sich niemand persönlich unter Druck gesetzt fühlen und ich musste niemanden unangenehm direkt ansprechen und eine Enttäuschung erfahren.
Ergebnis?
Wie gesagt, hatte ich über Firmen keinen Erfolg. Wie oft gehört, haben Spendenanfragen ohne persönlichen Bezug keinen Erfolg. Wenn die Leute dich nicht kennen, wird es schwer. Die Beiträge von Freunden und weiterer Familie haben sich tatsächlich auch in Grenzen gehalten. Dafür bin ich Denjenigen umso dankbarer. Das kann aber natürlich bei jedem anders sein.
Den größten Erfolg hatte ich bei der engen Verwandtschaft und Bekannten bzw. Arbeitskollegen/Kunden meiner Eltern. Vielen Dank dafür!
(Auf Vereine und Kirche konnte ich nicht zurückgreifen, da ich so etwas nicht habe.)

Sonstiges
Anfang Oktober
Ich fang dann mal mit meiner BA und Spanisch-Lernen an. :D
November
Anfang des Monats habe ich den bisherigen Stand zur Durchsicht eingereicht, die ich Ende des Monats wider bekam. Hier und da immer wieder mal Meetings zur Absprache des weiteren Vorgehens.
Ich muss zum ersten Mal stressbedingt, vor allem durch die Email-Kampagne, das Spanisch-Lernen aussetzen und ein paar Zwangspausen einlegen.
Dezember
Anfang des Monats die Arbeit angemeldet. Gefühlt den halben Monat stressbedingt aussetzen müssen. Heißt: keine BA und kein Spanisch-Lernen. Das war nicht cool. Da ich zuvor schon so viel geschafft hatte, konnte ich mir das zum Glück leisten. Das ganze hing aber sicher auch noch mit paar privaten Angelegenheiten zusammen, die sich natürlich auch noch zus. im Herbst abgespielt haben.
An der Stelle kann ich für meine Mitbewohnerinnen nicht dankbarer sein, die mich da auch immer wieder von meiner Arbeit weggezogen und zur Pause ermutigt haben.
20.12.
Fast planmäßig habe ich meine Bachelor Arbeit eingereicht. zunächst zur Durchsicht. Aber immerhin. Erster großer Schritt. Erledigt. Freie Weihnachten Ahoiii.
Über die Weihnachtstage bis Silvester habe ich auch wirklich gar nichts gemacht. ich war so fertig, dass auch Spanisch-Lernen nicht wirklich drin war. ich hatte echt keine Lust mehr.
Anfang Januar
Die Reviews bekommen und parallel zu allem anderen noch die Arbeit überarbeitet. Die Überwindung, wieder zu "arbeiten" war schon echt groß. Wenn man einmal stressbedingt aussteigt, ist der Einstieg schon hart. Nebenbei schon mi
14.01.
Die Arbeit ist gebunden und abgegeben *-*
Ende Januar
Fertig? Nö. Die Verteidigung muss ja auch noch gemacht werden. Nach dem zweiten Seminar hatte ich dafür eine Woche. Zum Glück habe ich da am Ende auch weniger Zeit gebraucht als gedacht.
Parallel habe ich dann schon mit der Vorbereitung begonnen. Da ich habe auch in Kolumbien Reisen möchte und mein weniges Gepäck möglichst gut ausnutzen will, wollte ich mir einen Wanderrucksack kaufen. Alle die mich kennen wissen: ich habe viiiel Zeit in die Recherche gesteckt und auch mehrere Modelle bestellt, zurück geschickt und zwischen durch immer ausprobiert. Planung des Auszugs, neue Brille machen lassen.
01.02.
Verteidigung. Lief supi. Kaum zu glauben... Ich bin mit meinem Studium fertig und habe alles vor Kolumbien geschafft. WOW. War echt ein toller Tag!
Anfang Februar
Streeeessssss. Schlaf und Zeit war da wie gesagt eigentlich keine mehr. Ich musste das Thema mit den Rucksäcken erledigen, war Tage lang in der ganzen Stadt unterwegs, um passende Arbeits-/Wanderschuhe zu finden. Parallel habe ich mich noch um Kontaktlinsen gekümmert.
Auszug... Viel zu tun? Gar nicht... Musste parallel zu der ganzen Orga noch mein Zimmer in Kisten packen. Drei Tage vor Flug dann noch der Umzugstag... Naja... von 7:30 bis 3:30. Normal halt. Aber hey. Alles an einem tag geschafft. Mein ganzes Zimmer nach Chemnitz verfrachtet.
Zwischen durch und danach noch Abschiedsparty und mich nochmal mit allen wichtigen Leuten getroffen. Das muss halt sein. Und auch wenn ich die ganze Zeit dachte, dass ich vermutlich ein emotionaler Stein sein werde, weil ich es einfach nicht realisieren werde, waren die Abschiede doch echt schön. Versteht mich nicht falsch. Schön ist was anderes. Aber doch. Sie waren schön!
Letzter Tag: Am Vorabend noch in der Nacht zu meinen Eltern nach Chemnitz gedüst. Sachen packen bis 03:00. Nächsten Tag 06:00 auf zum Flughafen.
PS: Mental Health
Man könnte behaupten, das war bei mir alles etwas viel in der kurzen Zeit. Und ja, was war es auch. Die letzten Wochen waren mit all den Terminen, Dingen an die ich denken musste, Organisation und Schafmangel echt nicht toll.
Und der Stelle muss ich anmerken, dass ich vermutlich im Vergleich zu Anderen eine sehr organisierte und strukturierte Person bin. Nur so konnte ich das alles stemmen. Auch meine Stressbelastbarkeit ist vermutlich recht hoch. Aber das alles hat seine Grenzen!
Hinzu kommt die emotionale Belastung der Ausreise. Und das ist nicht ohne! Ich bin glücklich darüber, dass ich schon vor längerer Zeit gelernt habe, nicht über "materielle" Dinge im Außen und der Zukunft nachzudenken, die ich eh nicht beeinflussen kann. Ich habe mir also keinen Kopf gemacht, über alles was in Kolumbien passieren kann. Ich habe nur über das nachgedacht, was ich JETZT beeinflussen kann. Die Vorbereitung. Das hat natürlich in der ganzen Zeit bzgl. der Belastung extrem geholfen.
ALLERDINGS .... kann man trotz der ganzen Belastbarkeit auch eine sensible Person sein. Wie oben schon gesagt, habe ich mir die ganze Zeit gedacht, dass ich bei den Verabschiedungen ein wenig wie ein Stein sein werde. Ich habe mir auch Gedanken darüber gemacht, wie fertig ich gerade eigentlich bin, was für eine riesen Veränderung vor mir liegt, so nah vor mir, und wie unberührt mich das eigentlich lässt. Das hat mich tatsächlich echt beschäftigt.
Dank eines Podcasts möchte ich hier auf etwas hinweisen:
Das ist normal! In Zeiten von großem Stress, wie z.B. dem Diebstahl/Verlust z.B. eines Autos oder der Wohnung, den Tod eines wichtigen Menschen/Tieres, etc .... kalt und distanziert fühlen. Irgendwie funktionieren wir wie eine Maschine, organisieren, regeln... Aber so richtig ist das Passierte noch nicht angekommen. Das ist normal und hat einen guten Grund. Selbstschutz.
In solchen Momenten kann unser Gehirn und unser Nervensystem das Geschehene schlicht nicht verarbeiten und so bleiben die Emotionen erst einmal aus. Schließlich hilft das ganze Organisieren ja auch, da wir so ein Gefühl von Sicherheit und Kontrolle bekommen. Das brauchen wir Menschen.
Wie kann man das ganze doch verarbeiten? Zu gegebener Zeit sich einfach mal Ruhe nehmen, wirklich NEHMEN , und sich die Situation vergegenwärtigen. Dabei hilft es auch sehr, mit anderen darüber zu reden. So kann unser Gehirn den IST-Zustand mit dem SOLL-Zustand vergleichen und so ins fühlen kommen. Und das ist gut und wichtig für das Verarbeiten.
In dem Sinne ...
Bis zum nächsten mal.
Bleibt gesund.
Tschüdelü.
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